Michael: Mechatroniker für Wärme- und Kältetechnik
08:00 Uhr
Mein Arbeitstag startet für gewöhnlich in der Fahrzeugwerkstatt in Aretsried. Es mag komisch klingen, dass Müller als Lebensmittelkonzern über eine eigene Werkstatt verfügt. Ist es aber nicht, denn bei uns kommt vieles aus einer Hand. So stellen wir unsere eigenen Verpackungen her und verfügen auch über eine ganze Logistikflotte.
Als ich heute den Werkstattmeister begrüße, hat er gleich einen spannenden Auftrag für mich: Ich soll die defekte Kühlung eines Fahrzeugs reparieren. Na dann mache ich mich mal an die Arbeit!
08:07 Uhr
Um die Kälteanlage reparieren zu können, muss ich erst einmal herausfinden, was die Ursache für den Defekt ist. Als ich die Kühlung genauer untersuche, habe ich bereits eine Vermutung. Ich drücke die Anlage mit Stickstoff ab und stelle fest, dass ich recht hatte: die Kältemittelleitung des Fahrzeugs ist undicht. Immer wieder ein gutes Gefühl, wenn man dem Problem auf die Schliche kommt :-)
09:35 Uhr
Nachdem ich die Ursache nun kenne, kann ich mich endlich an die Problembehebung machen. Also tausche ich die defekte Kältemittelleitung aus, indem ich sie mit dem Gas-Brenner auslöte und anschließend eine neue Leitung einsetze. Das Arbeiten mit dem Gas-Brenner sieht vielleicht gefährlich aus, macht mir persönlich aber besonders viel Spaß.
11:18 Uhr
Meine Arbeit ist an dieser Stelle nocht nicht getan. Schließlich erwartet der Kunde, dass die Kühlung bei der nächsten Fahrt nicht wieder ausfällt. Nach der Dichtheitsprüfung mit Stickstoff, befülle ich die Anlage mit Kältemittel und lasse den Laderaum des LKWs auf -25 Grad herunterkühlen. Nur so kann ich wirklich sicher sein, dass die Kälteanlage funktioniert.
12:15 Uhr
Auftrag erledigt, der Werkstattmeister ist zufrieden. Jetzt habe ich mir meine Mittagspause redlich verdient. In der Kantine treffe ich mich mit meinen Azubikollegen. Eine super Gelegenheit, um zu erfahren, an welchen spannenden Aufgaben die anderen zurzeit arbeiten.
13:38 Uhr
Vor der eigentlichen Wartung, sammle ich die wichtigsten Fahrzeugdaten, um einen Auftrag für den Kunden erstellen zu können. Damit ich nichts vergesse, habe ich eine Checkliste mit den wichtigsten Daten dabei. Zunächst notiere ich die Betriebsstunden der Kühlung und den Kilometerstand. Außerdem muss ich die Werte der Saug- und Drucksensoren und die des Kältekreislaufes prüfen. Als ich meine Checkliste anschließend durchgehe, ist nur noch ein Wert zu überprüfen: Die Drehzahlsensoren des Antriebsmotors.
14:50 Uhr
Nun kann die eigentliche Inspektion losgehen. Hierzu vergleiche ich die Temperaturwerte des Kälteschreibers im LKW mit den Werten meines eigenen Prüfgeräts. Ein Kälteschreiber ist ein wesentliches Instrument im Kühltransporter, da er die Temperatur im Laderaum kontinuierlich aufzeichnet. Kommt der Spediteur während der Fahrt zum Beispiel in eine Polizeikontrolle, kann er mit Hilfe des Kälteschreibers nachweisen, dass die Güter durchgängig und nach gesetzlichen Vorschriften gekühlt wurden.
15:25 Uhr
Gute Neuigkeiten: Der Kälteschreiber weist keine Mängel auf. Meine Inspektion endet mit der Wartung des Kühlgerätes. Je nach Kühlergröße, muss die Dichtigkeit der Kühlung ein- bis zweimal jährlich überprüft werden. Den Kunden wird es freuen zu hören, dass auch diese vorschriftsgemäß funktioniert und sein Kühltransporter voll einsatzfähig ist.
16:30 Uhr
Die Inspektion ist geschafft und ich übergebe dem Kunden meinen Wartungsbericht. Ein spannender und abwechslungsreicher Tag geht zu Ende und ich mache mich zufrieden auf den Heimweg. Nächste Woche geht es dann wieder zur Theorievermittlung in die Berufsschule. Ich freue mich jetzt schon darauf, meinen Mitschülern von meinen neuesten Aufgaben zu erzählen.